Morgen beginnt in Duisburg der DVPW-Kongress mit mehr als 850 TeilnehmerInnen. Dieser kleine Beitrag untersucht die Häufigkeiten, mit denen politikwissenschaftliche Standorte im aktuellen Programm genannt werden. Diese Häufigkeiten sind ein wichtiger Indikator für die wissenschaftliche Präsenz des Fachbereichs auf diesem Kongress.
Das Ergebnis: die Universität Bremen führt die Tabelle klar sowohl nach absoluter Zahl und gewichtet nach Studierendenzahlen an.
Ich habe als Zielpopulation die teilnehmenden Institute des letzten CHE-Ratings genommen (Zeitstudienführer 2015/16: 181). Jede Universität wurde bezüglich der Häufigkeit ihrer Nennung ausgewertet – egal, ob es sich um Präsentierende, Discussants oder Plenumsvortragende handelt. Wurden zwei oder drei Personen derselben Institution genannt, habe ich diese entsprechend häufig gezählt. Trat eine Person mehrmals in Erscheinung, wurde ihre Institution entsprechend häufig gezählt. Dazu habe ich offensichtliche Ergänzungen vorgenommen, die mir im Laufe der Auszählungen auffielen (so habe ich beispielsweise die TU München und die Universität der Bundeswehr München ergänzt, weil sie mir bei der Häufigkeitsauszählung auffielen). Ebenso ergänzte ich das GIGA in Hamburg, das MPI in Köln und das WZB Berlin. Meine eigene Universität Duisburg-Essen habe ich, aus offensichtlichen Gründen, außen vorgelassen.
Die Daten stammen aus dem öffentlich zugänglichen Konferenzprogramm beschränkt auf die tatsächlichen Veranstaltungshinweise.
Es liegen also nun Daten für die Mitglieder des CHE-Ratings plus einige weitere vor. Damit sind nicht alle Institutionen auf diesem Kongress genannt, weil beispielsweise alle ausländischen Institutionen fehlen. Die Präzision meiner Auszählung ist in Ordnung, aber nicht optimal. Die grundsätzlichen Muster, die zutage treten, sollten aber richtig dargestellt sein.
Die Tabelle wird angeführt von der FU Berlin und der Uni Bremen mit jeweils 16 Nennungen, gefolgt von der TU Berlin, der Uni Düsseldorf und der Uni Göttingen mit jeweils 12. Dann folgen die Uni Heidelberg, die Uni Kassel (je 11) und die Uni Marburg mit 10 Nennungen. Der Mittelwert liegt bei 5,5, und der Median liegt bei 5. Drei Standorte des CHE-Ratings, Jacobs Uni Bremen, Regensburg und Rostock, sind gar nicht auf dem Kongress vertreten.
Tabelle 1: Absolute Anzahl der Nennungen
FU Berlin |
16 |
Uni Bremen |
16 |
TU Berlin |
12 |
Uni Düsseldorf |
12 |
Uni Göttingen |
12 |
Uni Heidelberg |
11 |
Uni Kassel |
11 |
Uni Marburg |
10 |
Uni Hamburg |
9 |
Uni Münster |
9 |
Uni Tübingen |
9 |
Uni Bamberg |
7 |
WZB |
7 |
TU Darmstadt |
7 |
LMU München |
7 |
Uni Osnabrück |
7 |
Humboldt Berlin |
6 |
GIGA Hamburg |
6 |
Uni Koblenz-Landau |
6 |
Uni Mannheim |
6 |
Uni Passau |
6 |
Mittelwert |
5.5 |
Uni Freiburg |
5 |
Uni Hannover |
5 |
Uni Kiel |
5 |
Uni Konstanz |
5 |
Uni BW München |
5 |
Uni Trier |
5 |
Median |
5 |
Uni Greifswald |
3 |
Uni Jena |
3 |
Uni Mainz |
3 |
Uni Potsdam |
3 |
Uni Köln |
3 |
Uni Bochum |
2 |
TU Dresden |
2 |
Sporthochschule Köln |
2 |
RWTH Aachen |
1 |
TU Chemnitz |
1 |
KU Eichstätt-Ingolstadt |
1 |
Uni Halle-Wittenberg |
1 |
Uni BW Hamburg |
1 |
TU München |
1 |
Zeppelin Uni |
1 |
Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung Köln |
1 |
Jacobs Universität Bremen |
0 |
Uni Regensburg |
0 |
Uni Rostock |
0 |
Interessanter ist ja die relative Präsenz der Fachbereiche, die optimal mit der Anzahl der Stellen in der politikwissenschaftlichen Forschung pro Fachbereich gewichtet würden. Da mir diese Zahlen aber nicht vorliegen, habe ich die in der CHE-Liste genannte Studierendenzahlen gewählt. Diese ist natürlich sub-optimal, da ja in vielen Fachbereichen mit benachbarten Disziplinen gemeinsam unterrichtet wird und somit die politikwissenschaftliche Forschung kleiner ist, als es die Zahlen suggerieren.
Diese Maßzahl Relative Präsenz ist die Anzahl der Nennungen geteilt durch die Anzahl der Studierenden multipliziert mit 100. Wenn ein Fachbereich 5 Nennungen hat und 250 Studierende, hätte er den Wert 2.
Die relative Präsenz reicht von 1,37 für die Uni Bremen bis zu 0,00 mit einem Mittelwert von 0,54. Klarer Spitzenreiter ist nach dieser Messung wiederum der Fachbereich in Bremen, dicht gefolgt von Düsseldorf mit 1,24. Die FU Berlin, ist wegen der Größe des Fachbereichs von ersten Rang auf Rang 13 gerutscht.
Man kann diese Daten natürlich intuitiv noch weiter auswerten, nach Drittmittelerfolg, nach Reisezeit nach Duisburg (Düsseldorf ist beispielsweise nur 14 Bahnminuten entfernt) usw.
Von mir allerdings an dieser Stelle nicht mehr.
Es bleibt eindeutig: der Fachbereich der Universität Bremen ist am deutlichsten aktiv auf dem diesjährigen DVPW-Kongress vertreten.
Ich wünsche allen einen schönen Kongress!
Tabelle 2: Anzahl der Nennungen gewichtet
Relative Präsenz |
Absolute # |
Anzahl der Studis |
|
Uni Bremen |
1.37 |
16 |
1170 |
Uni Düsseldorf |
1.24 |
12 |
970 |
Uni Heidelberg |
1.09 |
11 |
1010 |
Uni Göttingen |
1.03 |
12 |
1160 |
Uni Tübingen |
1.00 |
9 |
900 |
Uni Mannheim |
0.97 |
6 |
620 |
Uni Kassel |
0.92 |
11 |
1190 |
Uni Bamberg |
0.88 |
7 |
800 |
Uni Passau |
0.81 |
6 |
740 |
Uni Marburg |
0.74 |
10 |
1350 |
Uni Koblenz-Landau |
0.71 |
6 |
840 |
Uni Osnabrück |
0.70 |
7 |
1000 |
FU Berlin |
0.64 |
16 |
2500 |
Uni Münster |
0.63 |
9 |
1420 |
TU Darmstadt |
0.62 |
7 |
1130 |
Uni Freiburg |
0.60 |
5 |
830 |
Zeppelin Uni |
0.59 |
1 |
170 |
Uni Greifswald |
0.55 |
3 |
550 |
Uni Trier |
0.52 |
5 |
960 |
Uni Hannover |
0.47 |
5 |
1070 |
Uni Kiel |
0.46 |
5 |
1080 |
Uni BW Hamburg |
0.45 |
1 |
220 |
Uni Konstanz |
0.41 |
5 |
1220 |
LMU München |
0.40 |
7 |
1730 |
TU Chemnitz |
0.38 |
1 |
260 |
Uni Jena |
0.32 |
3 |
950 |
KU Eichstätt-Ingolstadt |
0.27 |
1 |
370 |
TU Dresden |
0.27 |
2 |
750 |
Humboldt Berlin |
0.23 |
6 |
2650 |
Uni Mainz |
0.21 |
3 |
1420 |
Uni Potsdam |
0.19 |
3 |
1600 |
Uni Halle-Wittenberg |
0.15 |
1 |
660 |
RWTH Aachen |
0.12 |
1 |
810 |
Uni Bochum |
0.08 |
2 |
2650 |
Jacobs Universität Bremen |
0.00 |
0 |
110 |
Uni Regensburg |
0.00 |
0 |
750 |
Uni Rostock |
0.00 |
0 |
660 |
Ich habe die Geschäftsführung der DVPW am 18.9. um eine anonymisierte TeilnehmerInnen-Liste gebeten, um die Analyse für TeilnehmerInnen und nicht nur Aktive zu wiederholen und warte noch auf Antwort.
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